Pierrette, eine begabte Näherin und Mutter von drei Kindern, scheint keine Pause zu finden. Nach einem harten Arbeitstag in ihrem bescheidenen Laden in Douala, einer geschäftigen Stadt in Kamerun, wird sie von einem Motorradtaxifahrer überfallen. Es ist auch Regenzeit und ihr Haus – und später ihr Geschäft – wird über Nacht überschwemmt. Es ist eine schlechte Zeit, pleite zu sein: Die Kinder gehen zurück zur Schule und ihre Schulsachen sind nicht billig.
Die Ereignisse in „Mambar Pierrette“ sind fiktiv, doch die Laienschauspieler des Films spielen Versionen ihrer selbst. Das Drama ist der erste Erzählfilm von Rosine Mbakam, einer in Belgien lebenden kamerunischen Filmemacherin. Im letzten Jahrzehnt hat sich Mbakam als eine beeindruckende Verité-Stilkünstlerin hervorgetan Dokumentarfilmer; Ihre Untertanen waren kamerunische Frauen im In- und Ausland.
Pierrette Aboheu Njeuthat, die in der Titelrolle zu sehen ist, ist Mbakams Cousine, und viele der Figuren, die Pierrettes Leben umkreisen, sind Nachbarn und Verwandte der Schauspielerin.
Ein reichhaltiges Gemeinschaftsporträt entfaltet sich, während Pierrette die Bestellungen ihrer Kunden vorbereitet und durch die Stadt huscht, um Feuer zu löschen. Wir bekommen einen Eindruck von den patriarchalischen Bräuchen, die das Dorfleben bestimmen; die Spannungen zwischen modernen, unternehmungslustigen Frauen wie Pierrette und traditionsgebundenen Frauen wie ihrer Mutter. Diese und andere Realitäten werden auf wunderbar organische Weise deutlich, durch die Art intimer Gespräche, die zwischen Menschen stattfinden, die sich seit Jahrzehnten kennen.
Pierrettes Pech ist kein Scherz. Wir sehen mit verblüffender Klarheit, wie aus einer gestohlenen Brieftasche eine versäumte Zahlung wird und ein Stromausfall bedeutet, dass eine Nähmaschine nicht nähen kann. Doch der sanfte Naturalismus des Films (der manchmal ans Unheimliche geht, dank frecher Schnittrhythmen und einer beunruhigend aussehenden Schaufensterpuppe) verleiht ihren Sorgen einen kosmischen Unterton.
Mbakam gelingt eine bemerkenswerte Balance. Die gesellschaftspolitischen Wahrheiten, die Pierrettes Pechsträhne ausmachen, sind offensichtlich, ohne die erbärmliche Bevormundung, die in Filmen über den Kampf in Afrika so üblich ist. Spürbar ist auch ein allgemeineres Bauchgefühl: der halbernste Verdacht, dass man verflucht ist.
Mambar Pierrette
Nicht bewertet. Auf Französisch, mit Untertiteln. Laufzeit: 1 Stunde 33 Minuten. In Theatern.
Der obige Text ist eine maschinelle Übersetzung. Quelle: https://www.nytimes.com/2024/01/25/movies/mambar-pierrette-review.html?rand=21965