Der italienische Regisseur Tommaso Santambrogio drehte „Ozeane sind die wahren Kontinente“ in San Antonio de los Baños, Kuba, mit einer Besetzung von Nichtschauspielern, die gleichnamige Charaktere spielten, an deren Gestaltung sie beteiligt waren. Wir befinden uns hier kaum auf dem Gebiet der Fliegen-auf-der-Wand; Um nur ein Beispiel unter vielen zu nennen: Nur wenige Dokumentarfilmer hätten das Glück, in einer sorgfältig komponierten statischen Einstellung zu sehen, wie eine Decke aufgrund heftiger Regenfälle einstürzt. Aber auch der Film ist keine reine Fiktion.
Der angesagte Hybridmodus erweist sich diesmal eher kryptisch als erbaulich. „Oceans Are the Real Continents“ hat eine deutliche Ähnlichkeit mit Roberto Minervinis mitreißenderem „What You Gonna Do When the World's on Fire?“ – ein weiterer Fall, in dem ein italienischer Filmemacher Rohmaterial im realen Leben in Nordamerika fand. Beide Filme werden in Schwarzweiß gedreht und laufen auf parallelen Spuren ab.
Ein Thread in „Oceans“ betrifft Milagros, eine ältere Frau, die Briefe liest, die ein geliebter Mensch, Miguel, in den 1980er Jahren aus Angola geschickt hat, wo er die kubanischen Bemühungen zur Unterstützung dieser ideologisch ausgerichteten Regierung unterstützte. Seine Worte sind im Off zu hören, als er von der Sehnsucht nach ihr jenseits des Ozeans spricht.
An anderer Stelle treiben zwei Jungen, Frank und Alain, allerlei Unfug an, schleichen sich nachts auf einen Baseballplatz oder toben auf Eisenbahnschienen herum, obwohl es Hinweise darauf gibt, dass Franks Familie Kuba bald verlassen könnte. Und ein Künstlerpaar, Edith und Alex, kämpft mit Spannungen in ihrer Beziehung, während Edith, eine begabte Puppenspielerin, eine Marionettenshow probt und sich auf eine Tournee nach Italien vorbereitet.
In allen drei Handlungssträngen geht es um Trennungserfahrungen (Radioausschnitte verweisen auf Kubas Probleme mit der Massenauswanderung), ein Thema, dem Santambrogio sanft mit einer kreisförmigen Struktur entgegenwirkt. Alle fünf Hauptdarsteller sind zum ersten Mal in der Eröffnungsszene zu sehen – einem Performance-Stück mit Alex als Christus am Kreuz – und alle sind gegen Ende in einem wunderschönen Bahnhofstableau vereint.
Ozeane sind die wahren Kontinente
Nicht bewertet. Auf Spanisch, mit Untertiteln. Laufzeit: 1 Stunde 59 Minuten. Im Kino.
Der obige Text ist eine maschinelle Übersetzung. Quelle: https://www.nytimes.com/2025/01/09/movies/oceans-are-the-real-continents-review.html?rand=21965